FOREST COMPLEX
Fotografie

Ab dem 1. Oktober ist die neue Ausstellung KRAMPUS zu sehen.
Eintritt frei

+++DIE GALERIE IST DERZEIT GESCHLOSSEN+++

Öffnungszeiten Galerie
Montag bis Freitag: 11.00 bis 18.00 Uhr
Samstag: 11.00 bis 15.00 Uhr
Sonntags und Feiertags geschlossen
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Uta Kögelsberger

FOREST COMPLEX

Zum Beispiel Osttirol. Ein Föhnsturm mit Windspitzen von 180 km/h. Was in hundert Jahren gewachsen ist, wird in Sekunden kahlgefegt. Schadholzmengen im fatalen Zusammenspiel von Wind, Schneedruck, Trockenheit und Schädlingsbefall von weit über einer Million Kubikmeter. Für die Waldbesitzer*innen eine wirtschaftliche Katastrophe. Für die Gemeinden unterhalb dieser Schutzwälder wächst die Gefahr.

Die Künstlerin Uta Kögelsberger beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder. Ihre Arbeitsweise ist akribisch. Allein für dieses Projekt reiste sie siebenmal nach Osttirol und ins Zillertal, verbrachte insgesamt etwa vier Monate vor Ort mit Recherchen, einer Vielzahl von Gesprächen mit Expert*innen und Betroffenen. Aus Tausenden Einzelbildern kristallisiert sich die eine Aufnahme heraus, in der sich die erstaunliche Balance im Werk dieser Künstlerin verwirklicht – aus Information und Emotion, Erkenntnis und Verbundenheit.

 

 

Information und Verbundenheit

Auf den ersten Blick könnte man noch meinen, es mit Dokumentation zu tun zu haben. Immer aber wird diese Wahrnehmungsebene befragt, ergänzt, verwandelt. Aus Berichterstattung wird Geschichte, Fakten führen zu Schicksalen, Tatsachen transformieren sich in das Exemplarische. In das Unglück des Menschen, der verzweifelt eine Lösung für ein von ihm selbst geschaffenes Problem sucht, wie die Künstlerin sagt, das ihn weit übersteigt.

Ihre Ausdrucksmittel in diesem Projekt sind Film und Fotografie. Medien, die unterschiedliche Qualitäten von Zeit verkörpern und darzustellen vermögen.

Ihre formalen Mittel dafür sind oft unmerklich. Die subtil verstärkte Leuchtkraft der Markierungen auf Bäumen, die zum Fällen bestimmt sind. Eine erhöhte Perspektive erzeugt Aufnahmen von einer lapidaren Wucht. Die Dreiteilung eines Videos erinnert an die Triptychen auf historischen Altären Die Ästhetik einer poetischen Aufgeklärtheit, einer aufgeklärten Poesie.

Uta Kögelsberger lebt in London und Kalifornien und ist Professorin für Bildende Kunst an der Newcastle University, England. Sie ist Trägerin des renommierten Royal Academy Wollaston Awards.

FOREST COMPLEX
Musik

Das Konzert fand am 17. April 2024 statt.

Wie immer bei INN SITU, das eigens entwickelte Konzertformat in Resonanz auf die Ausstellung: Der menschliche Blick auf die Natur ist stets von der Betrachter*in geprägt. Er erzählt meist ebenso viel über sich selbst wie über das Objekt der Betrachtung. So verwundert es auch nicht, dass sich die Musik der Jahrhunderte in vielfältigster Weise mit der Natur als dem »Anderen« auseinandersetzt.

Das Konzertprogramm umfasste Werke vom italienischen Frühbarock über Improvisationen bis zu einer Uraufführung des österreichischen Komponisten Peter Jakober. Rupert Enticknap, Richard Eigner und Martin Mallaun begegnen dieser Musik mit ihren je eigenen Werkzeugen: Countertenor, Zither, Live-Elektronik und Field Recordings.

Martin Mallaun

»Egal ob nun in der Improvisation, in der Elektronik, der barocken Lautenmusik, der alpinen Volksmusik oder der zeitgenössischen Musik, der gebürtige Tiroler ist stets auf der Suche nach neuen klanglichen und stilistischen Ausdrucksformen auf der Zither.« (music information center austria) Neben dem Konzertfach Zither am Tiroler Landeskonservatorium studierte Martin Mallaun Botanik an der Universität Innsbruck – eine ideale Kombination im Rahmen dieses Projekts in Reaktion auf die Arbeiten von Uta Kögelsberger.

Martin Mallaun konzertiert international und ist Gast auf renommierten Festivals wie dem Edinburgh International Festival (UK), der Münchener Biennale (D) oder Wien Modern (A). Seit 2001 untersucht er zudem als Botaniker im Forschungsprojekt GLORIA die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation alpiner Ökosysteme (www.gloria.ac.at).

Rupert Enticknap

ist ein in Berlin lebender Countertenor und Künstler, der sich zwischen Oper, Neuer Musik, Tanz und Installation bewegt. Als Sänger, der sich sowohl auf Barockmusik als auch auf zeitgenössische Musik spezialisiert hat,

trat er unter anderem am ROH Covent Garden, der Bayerischen Staatsoper und am La Monnaie in Brüssel auf.

Richard Eigner

arbeitet als Komponist, Klangkünstler und Schlagwerker. Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der symbiotischen Verwendung akustischer Elemente und elektronisch erzeugter Klänge. In Österreich gehört er zu den führenden Künstlern im Bereich der Integration von Field Recordings.

Neben seiner Arbeit als Musiker unterrichtet Richard Eigner die Klasse »TransArts« an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

 

 

 

FOREST COMPLEX
Dialog

Der Dialog fand am 18. April um 19.00 Uhr im BTV Stadtforum in Innsbruck statt.

Die Sprecher*innen suchten sich jeweils ein Bild aus der Ausstellung aus und tauschten sich darüber vor und mit dem Publikum aus. Ein freier Dialog mit Musik zwischen unterschiedlichen Sichtweisen, inspiriert von der Ausstellung.

Richard Eigner

arbeitet als Komponist, Klangkünstler und Schlagwerker. In seiner Musik überschreitet er die Grenzen von »experimenteller akustischer Musik« und »Electronica«. Er ist mit zahlreichen klanglichen Projekten beschäftigt, u. a. gemeinsam mit Martin Mallaun und der Schriftstellerin Elisabeth R. Hager mit einem akustischen „Archiv seltener Arten“.

Uta Kögelsberger

lebt in London und Kalifornien und ist Professorin für Bildende Kunst an der Newcastle University, England. Werke von ihr wurden unter anderem in der Royal Academy of Arts in London, im Vincent Price Art Museum in Los Angeles oder im Millard Sheets Art Center in Pomona, Kalifornien, ausgestellt.

Martin Mallaun

studierte Konzertfach Zither am Tiroler Landeskonservatorium und Botanik an der Universität Innsbruck. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Musiker unterrichtet er Zither im Tiroler Landesmusikschulwerk und an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Seit 2001 untersucht er zudem als Botaniker im Forschungsprojekt GLORIA die Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Ökosysteme.

Oliwia Murawska

ist Senior Lecturer am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. Ihr Interesse am Wald gründet in ihren Forschungen und ihrer Hinwendung zu posthumanistischen Positionen, in denen der Wald immer wieder eine zentrale Rolle spielt. Zu ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten gehören Posthumanismus, Umweltanthropologie, Anthropozän und anthropogener Klimawandel. Sie ist Mitherausgeberin der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde.

Kurt Ziegner

ist Forstwirt, Vorstand der Abteilung Forstplanung der Tiroler Landesregierung sowie Präsident des Tiroler Forstvereins. Er ist Experte für das Thema »Klimafitter Bergwald« und zuständig für die Strategie des Tiroler Forstdienstes zur Anpassung an den Klimawandel.

 

 

 

 

 

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