Innsbruck: Sieben erste Begegnungen
GENAU DA!
Fotografie

3. Oktober 2018 bis 26. Jänner 2019
Ausstellungseröffnung: 4. Oktober 2018, 19.00 Uhr
Fotoausstellung
Die Klasse für Fotografie und Medien von Joachim Brohm an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
© Moritz Zeller
3. Oktober 2018 bis 26. Jänner 2019
Ausstellungseröffnung: 4. Oktober 2018, 19.00 Uhr
Fotoausstellung
Die Klasse für Fotografie und Medien von Joachim Brohm an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

Sieben aus Leipzig

Der deutsche Fotokünstler Joachim Brohm nominierte sieben Studierende seiner Klasse, eine Ausstellung aus ihren unterschiedlichen Perspektiven und künstlerischen Strategien zu entwickeln. Eine Auseinandersetzung mit dem Ort einerseits, aber auch mit den Potenzialen von Fotografie heute, reflektiert von jungen Künstlerinnen und Künstlern auf dem Sprung in die eigene Praxis.

Die Hochschule für Grafik und Buchkunst | Academy of Fine Arts Leipzig (HGB Leipzig) ist mit ihren vier Fachgebieten Malerei, Medienkunst, Buchkunst und Fotografie eine einzigartige Kunsthochschule in Deutschland. Im Jahr 1764 gegründet, wurde die Fotografie bereits 1893 Teil des Lehrprogramms der Akademie.

Seit den 1990er-Jahren unterrichten sechs Professorinnen und Professoren im Bereich der künstlerischen Fotografie. Ehemalige Studierende aus Leipzig sind heute vielerorts prägend für den künstlerisch-fotografischen Diskurs in Lehre und künstlerischer Praxis.

Die Klasse für Fotografie und Medien Prof. Joachim Brohm

widmet sich der Stadt in ihrer Komplexität sowohl als künstlerische Projektionsfläche wie auch als Ort der Recherche und Forschung in Bezug auf künstlerische Strategien und Inhalte. Die Studierenden werden in der Entwicklung ihrer individuellen Arbeit, die durchgängig unterschiedliche inhaltliche und ästhetische Strategien verfolgt, intensiv begleitet. Programmatische Ausstellungen sowie internationale Projekte und Kooperationen sind fester Bestandteil des Lehrprogramms.

Eva Dittrich

2018 Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Joachim Brohm und Peggy Buth. Gründungsmitglied des Künstlerkollektivs und der Galerie KASKL in Berlin; DAAD-Stipendien an der Kuvataideakatemia, Academy of Fine Arts, Helsinki, sowie an der UMPRUM Academy of Arts in Prag. Diverse Ausstellungen, zuletzt IKNOWIKNOWIKNOW// Group//Bistro21, 2018 in Leipzig.

Florian Merdes

Design-Studium an der Hochschule Mannheim, wo er 2015 seinen Bachelor of Fine Arts erhielt. Er arbeitete als Resident Photographer am Theater Heidelberg und studiert seit 2015 in der Klasse für Fotografie und Medien bei Joachim Brohm. Zahlreiche Ausstellungen, zuletzt »Astoria«, GAPGAP, Leipzig, 2018.

Julius C. Schreiner

Ausbildung zum Mediengestalter in  Berlin, am dortigen Lette-Verein lernte er Fotodesign. Seit 2013 an der HGB in Leipzig, seit 2015 in der Klasse von Joachim Brohm. Zahlreiche Ausstellungen, zuletzt »athens coral reef«, und Athens, Athen, 2017.

Mihai Sovaiala

Geboren in Rumänien, Fotografie-Studium an der National University of Arts in Bukarest (BFA), seit 2017 Studium im Rahmen des postgradualen HGB-Meisterschüler-Programms bei Joachim Brohm in Leipzig. Verschiedene Ausstellungen, zuletzt »4m3«, Alert Studio, Bukarest, 2017.

Moritz Zeller

Studium an der Neuen Schule für Fotografie Berlin, danach an der HGB Leipzig, wo er seit 2015 in der Klasse für Fotografie und Medien bei Joachim Brohm studiert. Diverse Ausstellungen und Publikationen, zuletzt im Rahmen von »itsabook« (independent publishing fair), Leipziger Buchmesse, 2018.

Nea Gumprecht

Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin, danach ein dreijähriger Auslandsaufenthalt in Italien. Seit 2013 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo sie seit 2016 in der Klasse für Fotografie und Medien bei Joachim Brohm studiert. Zahlreiche Ausstellungen, zuletzt »Waiting for the Blast«, HGB Leipzig, und Galerie Kontoret, Oslo, 2017.

 

Sophia Kesting

Studium Visuelle Kommunikation an der HTW in Berlin, danach 2016 Diplom an der HGB Leipzig, 2018 Meisterschülerin bei Joachim Brohm. Sie ist seit 2012 Stipendiatin des Cusanuswerks. Zahlreiche Ausstellungen, zuletzt »Picturing Realities: Constructed, Cropped and Reassembled«, Beck & Eggeling International Fine Art, Düsseldorf, 2018.

Die Arbeit

Anfang November 2017 besuchten Eva Dittrich, Florian Merdes, Julius-C. Schreiner, Mihai Sovaiala, Moritz Zeller, Nea Gumprecht und Sophia Kesting das erste Mal Innsbruck. Neben dem Kennenlernen des Gastgebers und der Ausstellungsräumlichkeiten ging es vor allem darum, die Stadt zu entdecken und Ansatzpunkte für die eigene Arbeit zu finden.

Daheim in Leipzig wurden dann Konzepte und Schwerpunkte finalisiert und im Frühjahr 2018 im Rahmen von drei Arbeitsaufenthalten in Innsbruck fotografiert. Aufgrund der hervorragenden Ausstattung der Schule mit Werkstätten und Labors wurde der Großteil der Ausstellung in Leipzig produziert.

GENAU DA! Bildergalerie Ausstellung

© photo4passion.at
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GENAU JETZT!
Musik zwischen den Räumen
Musik

04. Oktober 2018 , 20.00 Uhr
05. Oktober 2020, 20.00 Uhr
Konzert-Uraufführung
Konzert mit fünf neuen Werken der Kompositionsklasse Franz Baur des Tiroler Landeskonservatoriums.
© photo4passion.at
04. Oktober 2018 , 20.00 Uhr
05. Oktober 2020, 20.00 Uhr
Konzert-Uraufführung
Konzert mit fünf neuen Werken der Kompositionsklasse Franz Baur des Tiroler Landeskonservatoriums.

Alle Innovation geht vom Rand aus

Neues entsteht dort, wo Grenzen überschritten werden. Wo sich unterschiedliche Kompetenzen treffen und zusammenspielen. Wo probiert und geirrt werden darf. Neues zeigt sich oft gerade abseits der Zentren, die dazu neigen, bestehende Sichtweisen und Rezepte zu konservieren.

Für das Fotografie-Programm werden gezielt Künstlerinnen und Künstler von außen eingeladen, die Region wahrzunehmen. Im Rahmen des Musikprogramms werden wiederum Musikschaffende aus Tirol und Vorarlberg beauftragt, in Resonanz auf die fotokünstlerische Arbeit ein Konzert für das BTV Stadtforum neu zu entwickeln.

Innsbruck trifft Leipzig: Austausch zwischen Künsten und Schulen

Nachdem die Entscheidung gefallen war, für die erste Ausstellung der Reihe eine international renommierte Kunsthochschule einzuladen, war die Wahl des regionalen Pendants klar: die Kompositionsklasse von Franz Baur am Tiroler Landeskonservatorium .

In mehreren Begegnungen tauschten sich die Studierenden untereinander aus, lernten die verschiedenen Eigenlogiken ihrer Ausdrucksmittel kennen, diskutierten Ideen, Arbeitsweisen und Möglichkeiten von Zusammenarbeit. Das Ergebnis ist ein Konzert mit fünf Neukompositionen von Christian Gamper, Benedikt Huber, Elias Praxmarer, Andreas Trenkwalder und Manuel Zwerger, das sich – inspiriert von der fotografischen Expedition der Leipziger Studierenden in die Stadt – musikalisch mit dem Raum auseinandersetzt.

Christian Gamper

Geboren in Bozen, Kapellmeister-Ausbildung an der Musikschule Meran bei Prof. Hans Obkircher, abgeschlossenes Studium im Konzertfach Dirigieren bei Prof. Edgar Seipenbusch und Tito Ceccherini, Studium im Fach Komposition und Musiktheorie bei Prof. Dr. Martin Lichtfuss sowie Franz Baur. Diverse Uraufführungen, u. a.Auftragskomposition bei den Gustav Mahler Musikwochen in Toblach im Auftrag des Südtiroler Künstlerbundes.

Benedikt Huber

Geboren in München, aufgewachsen im Ammertal. Musikwissenschaftsstudium an der Universität Innsbruck, Studium der Komposition und Musiktheorie in der Klasse Franz Baur am Tiroler Landeskonservatorium, begleitet von zahlreichen Uraufführungen durch WINDKRAFT und das Ensemble KONStellation sowie Preisen, etwa des Tiroler Sängerbundes. Derzeit intensive Beschäftigung mit neuen Spieltechniken, dem Tintinnabuli-Stil und mathematischen Modellen in der Musik.

Elias Praxmarer

Geboren in Hall in Tirol, studiert Instrumentalpädagogik mit den Hauptfächern Klavier und Orgel am Mozarteum Salzburg (Expositur Innsbruck), zudem Komposition und Musiktheorie am TLK in der Klasse Franz Baur. Mehrere Stipendien, u. a. ECHO-Stipendium, Förderpreis der Landesmusikschule Ötztal. 2016 und 2017 wurden ihm für seine Kompositionen »Fantasie für Klavier zum 100. Todestag von Max Reger« und »Phantasmagorie für zwei Orgeln« die Kompositions-Stipendien kraftfeld neue musik (Tirol) und Pauls-Sakral verliehen.

Andreas Trenkwalder

Aufgewachsen in Zirl, studierte er am Mozarteum Salzburg Instrumentalpädagogik (Violine, Viola, Jazz) und am Tiroler Landeskonservatorium Komposition bei Franz Baur sowie Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Er veröffentlichte diverse Arbeiten für Chor, Kammer- und Streichorchester sowie elektroakustische Werke. Andreas Trenkwalder ist Preisträger des Hilde-Zach-Förderstipendiums für Komposition der Stadt Innsbruck 2017.

Manuel Zwerger

In Bozen geboren, Studium der Oboe am Konservatorium Bozen und am Tiroler Landeskonservatorium sowie ebendort Komposition und Musiktheorie bei Franz Baur. Zurzeit studiert er Komposition an der Royal Academy of Music in Aarhus. 2017 – 2019 erhielt er das Stipendium der Akademie Musiktheater heute (Deutsche Bank Stiftung). 2018 Träger des Hilde-Zach-Förderstipendiums für Komposition der Stadt Innsbruck.

Begehbares Konzert am 4. und 5. Oktober 2018

Die Vorgabe an die Komponisten lautete, jeweils ein Stück Kammermusik von rund sieben Minuten Länge für zwei bis drei Instrumente zu schreiben. Die Gestaltung des Konzertereignisses mit diesen fünf neuen Werken besorgt der deutsche Konzertdramaturg Folkert Uhde. Er ist ein Pionier neuer Konzertformate (Radialsystem, Berlin; Montforter Zwischentöne, Feldkirch) und entwickelte in Abstimmung mit den Komponisten aus Tirol die Inszenierung des Abends.

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JETZT UND DA
Dialog

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Neue Formate von Austausch und Reflexion

Der dramaturgische Dreiklang der Reihe INN SITU wird von einem Dialogformat abgerundet. Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Alltagskultur und Musik sind eingeladen, auf die Außenperspektive der Ausstellung zu reagieren.

Den Beginn machte am 3. Oktober 2018 eine »Jam-Session« zwischen drei unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema Stadt: Ethnologie, Architektur und Stadtgeschichte(n). Silke Meyer, Christoph W. Bauer und Arno Ritter suchten sich jeweils ein Bild aus der Ausstellung aus und erläuterten damit ihre Wahrnehmung von Innsbruck. Musikalisch begleitet wurden sie von Juliana Haider und Siggi Haider.

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Expertinnen und Experten

Univ.-Prof. Dr. Silke Meyer

Univ.-Prof. Dr. Silke Meyer lebt seit rund zehn Jahren in Innsbruck und lehrt am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie. Forschungsschwerpunkte sind u. a. nationale Identität, Bildwissenschaft und Fotografie. Für ihre Habilitation ist ihr 2017 der Preis der Landeshauptstadt Innsbruck verliehen worden, ihre Lehre wurde 2013 mit dem Staatspreis Ars Docendi ausgezeichnet.

© Florian Schneider

Christoph W. Bauer

Der Schriftsteller Christoph W. Bauer hat sich in einer Reihe von Publikationen mit der Stadt Innsbruck auseinandergesetzt. Unter anderem in den Büchern »Die zweite Fremde« oder »Im Alphabet der Häuser, Roman einer Stadt«, beide erschienen im Haymon Verlag. 2015 erhielt er den Tiroler Landespreis für Kunst.

Arno Ritter

Arno Ritter leitet und programmiert den Ausstellungsraum »aut. architektur und tirol« in Innsbruck und ist ein ausgewiesener Experte für Stadtentwicklungsfragen. Er führte die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung im Vorfeld des Projekts durch die Stadt und erläuterte ihre Baugeschichte und Zukunftsfragen.

Musikalische Kommentare und Zusammenfassungen

Siggi Haider (Akkordeon, Gesang, Percussions) – Klangabenteurer

Der Tiroler Künstler gehört seit Jahrzehnten zu den gefragtesten Theater- und Hörspiel-Musikern im süddeutschen Sprachraum. Diverse solistische Tätigkeiten, u. a. mit Felix Mitterer oder Tobias Moretti und dem Orchester Modern Times bei der Ruhrtriennale.

© Iris Krug

Julia Haider (Saxophon und Gesang, Schauspielerin)

schreibt und spielt Bühnenmusik. Diverse Kooperationen mit ihrem Vater Siggi Haider, z. B. an der Seite von Felix Mitterer in Kafkas »Ein Bericht für eine Akademie«.

Expertinnen und Experten

Univ.-Prof. Dr. Silke Meyer lebt seit rund zehn Jahren in Innsbruck und lehrt am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie.

Der Schriftsteller Christoph W. Bauer hat sich in einer Reihe von Publikationen mit der Stadt Innsbruck auseinandergesetzt.

Arno Ritter leitet und programmiert den Ausstellungsraum »aut. architektur und tirol« in Innsbruck.

Musikalische Kommentare und Zusammenfassungen

Siggi Haider (Akkordeon, Gesang, Percussions) – Klangabenteurer.

Juliana Haider (Saxophon und Gesang, Schauspielerin) schreibt und spielt Bühnenmusik.

Über INN SITU