KRAMPUS
Fotografie
Die Ausstellung. 2. Oktober 2024 bis 18. Januar 2025.
Hinweis: Am 17., 18. und 24.12.2024 bleibt die Galerie geschlossen. Am 9.12. öffnen wir um 11.00 Uhr und am 31.12. schließen wir um 14.00 Uhr.
Die Ausstellung. 2. Oktober 2024 bis 18. Januar 2025.
Hinweis: Am 17., 18. und 24.12.2024 bleibt die Galerie geschlossen. Am 9.12. öffnen wir um 11.00 Uhr und am 31.12. schließen wir um 14.00 Uhr.
Kurt Tong
KRAMPUS
Auf Einladung der Reihe INN SITU machte sich Kurt Tong auf nach Tirol – von Hongkong nach Innsbruck, hinein in die Täler, zu Bergdörfern und abgelegenen Weilern. Inspiriert von Filmen wie »Krampus: The Christmas Devil« (2013) oder »A Christmas Horror Story« (2015) stößt der chinesische Künstler in dieser für ihn fremden zentraleuropäischen Kulturlandschaft mit ihren seit Jahrhunderten lebendigen Winterbräuchen auf eine komplexe Schreckensgestalt.
In Asien geboren, in England aufgewachsen, beschäftigt sich Kurt Tong mit Zugehörigkeit und kollektiver Identität. Folklore, Totenkulte, Rituale, die Jenseits und Diesseits verbinden, sind die zentralen Themen seiner Arbeit. Sein Werk bewegt sich dabei zwischen Fiktion und Dokument, Inszenierung und penibler historischer Recherche. Klassische Fotografie wird ergänzt mit recherchiertem Bildmaterial, Postkarten stehen neben Bildern aus privaten Fotoalben, Zeitungsseiten werden kombiniert mit Studioaufnahmen. Die Grenzen von Sachinformation und Erfindung verschwimmen. Protokoll und Anekdote, Tatsachenbericht und Fantasygeschichte überlagern sich zugunsten einer komplexeren Erzählung der Wirklichkeit. Der Tiroler Nutzwald wird zur Kulisse eines Horrorfilms.
Krampus und Nikolaus – ein alpines Yin und Yang
Die Substanz dieser Gestalt hat in Tuifl, Perchten, Klaubauf und eben Krampus vielfältige Ausprägungen. Aber meist repräsentiert sie das Dunkle, Unheimliche, Unkontrollierbare, eingehegt vom hellen, guten, heiligen Nikolaus. Diese Gleichzeitigkeit behandelt der asiatische Künstler wie ein alpines Yin und Yang, die universelle Bedingtheit von Gut und Böse. Er verbindet Wissen mit Ahnung, Fakten mit dem Unbeschreiblichen. Wir bewegen uns durch ein Archiv an Erinnerungen, durch eine vertraute Landschaft, die sich in den Schauplatz des Mysteriums verwandelt. Dabei bleibt Kurt Tongs Krampus abwesend und doch allgegenwärtig.
Kurt Tong
studierte am London College of Communication. Sein Buch »Combing for Ice and Jade« gehörte für Time, El País und Esquire zu den besten Fotobüchern des Jahres 2019. Er ist
Träger des Prix Elysée 2021, einer der höchstdotierten Auszeichnungen für Fotografie in Europa. Seine Arbeit im Rahmen der Reihe INN SITU ist die erste Einzelausstellung des Künstlers im deutschsprachigen Raum. Kurt Tong lebt und arbeitet in Hongkong.